2014 - Ein Jahr des Charmes und der Offensive
Die durchschnittliche Lebenserwartung wird höher und höher. Wir gehen auf die 100 zu. Was sind da drei Jahre, die der Verein für Bildung und Kultur in Französisch Buchholz webt und wirkt! Frieder Bubl, der Vorsitzende von Nord- Licht schilderte an diesem 10. Dezember launig, was sein Kleinkind schon alles kann.
Sagen wir mal so. Ein bisschen frühreif ist es schon. Unter vielen interessanten Veranstaltungen gleich zweimal temperamentvoll
Tango-Tanzen! Und Themen wie Klimawandel, die Ausstellung Im Namen der Buche, der beliebte Singe-Abend, die Podiumsdiskussion Religion und Gesellschaft, die Buchlesung von Daniela Dahn und der Auftritt des MdB Stefan Liebich zur Außenpolitik.
Und da sind noch mehr der guten Dinge! Ja, dieses dritte Vereinsjahr hat dem Vereinszweck vortrefflich gedient, und Ermüdungserscheinungen sind nicht zu erkennen. Der Jahresabschluss konnte deshalb entspannt im weihnachtlich geschmückten „Eisernen Gustav“ begangen werden. Bei einem Gläschen Sekt sprudelte manche Idee, die sicherlich auch noch Bestand hatte, als das Fest schon längst vorüber war…
Und siehe da, 2015 ist für 6 Monate mit Themen bereits ausgebucht. Für Januar bis März informiert der aktuelle Nord-Licht-Flyer… bis uns ein Licht aufgeht. Danke für den Vorstoß in ungeahnte
Bildungsschichten!
Renate & Detlev Enneper
Menschengemacht oder ein Naturereignis?
Der Klimawandel
Prof. Dr. Karl-Heinz Bernhardt kam ins Amtshaus von Französisch Buchholz und sprach zum Klimawandel auf der Erde. „Nord-Licht“ hatte mit diesem Thema einen Nerv getroffen, der Saal füllte sich an diesem 29. November, und Christa Wolf vom Bildungsverein stellte den international anerkannten Forscher auf dem Gebiet der Physik der Atmosphäre und des Klimasystems vor.
Er ist sage und schreibe 60 Jahre bei der Sache und hat sich von Anfang an einem wichtigen Teil der Erdatmosphäre, der Grundschicht, gewidmet. Er war Hochschullehrer, hat in leitenden Positionen gearbeitet und ist Gründungsmitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin. Bis heute schreibt der 79-Jährige, hat wissenschaftliche Arbeiten verfasst, die hohe Anerkennung fanden und den Rahmen für interdisziplinäre Forschung erweiterten.
Und das alles als „Nur-Meteorologe“. Unter den Forschern stellt man im Spaß die eigene Disziplin mal
gerne über alles und schiebt den Meteorologen die schlechten Karten zu. Aber es ist unangefochten: Mit den Herausforderungen, die der Klimawandel stellt, sind ihre Erkenntnisse gefragt
wie nie. Bei Optimisten und Realisten wie bei Klimaskeptikern, die Warner vor weiterem Klimawandel und seinen Auswirkungen als "Alarmisten" bezeichnen.
So gab es an diesem Freitagabend Stoff genug zu Wetter, Witterung und Klima, zu Pfaden in die Klimazukunft. Über den Treibhauseffekt wurde gesprochen, und die Lehrerin, die
Näheres
wissen wollte über das Ozonloch, bekam im Interesse ihrer Schüler mehr Klarheit zu Ursachen und Zusammenhängen.
Seit etwa 50 Jahren, wird angenommen, ist Wetterveränderung, ist Klimaerwärmung zur Hälfte vom Menschen verursacht. Da tun sich Handlungsfelder auf. Und schwierig wird es schon, wenn es von der Theorie in die Praxis geht. Den Braunkohleabbau stoppen, die Kohlekraftwerke stilllegen und keine weiteren bauen? Etwa Fracking zulassen?
Ein Fazit des spannenden Diskurses: Diese eine Welt braucht all unsere Aufmerksamkeit.
Text und Bild/Montage: Renate & Detlev Enneper
Interesse an mehr Information?:
http://leibnizsozietaet.de/wp-content/uploads/2014/11/bernhardt.pdf.
Vernissage im Amtshaus Buchholz
Im Namen der Buche
Bäume kommunizieren. Menschen auch. Eindrucksvoll ging das vonstatten am 10. Oktober 2014 im Amtshaus von Französisch Buchholz. Zur Vernissage „Im Namen der
Buche“ konnte Frieder Bubl, Vorsitzender des Kultur- und Bildungsvereins Nord-Licht, den Präsidenten des Freundschafts- und Förderkreises Buchholz Europa e.V. begrüßen. Rudi Wieckhorst reiste mit
Frau Anni aus Buchholz/Dittmarschen an. Und schon im nächsten Juni, wenn sich Buchholzer mit Buchholzern in Berlin treffen, werden sie wieder bei uns sein. Jens Tangenberg, Vorsitzender des
Bürgervereins, und Vorstandsmitglied Monika Tangenberg waren die Gäste von „nebenan“. Ein auserlesenes, hoch interessiertes Publikum forderte Detlev Enneper, der die Idee zur Darstellung der Buche in
ihren vielen Facetten hatte, heraus.
Und was wurde aus dieser Idee? Ein sinnliches Erlebnis. Ein Aha-Erlebnis im Wortsinn.
Auf 41 Fotografien im Großformat steht die Buche, die Namensgeberin für immerhin 89 Ortschaften in Deutschland, im Mittelpunkt.
Die Naturaufnahmen selbst sind ästhetisch eine reine Freude, und sie bringen wichtige Erkenntnisse. Bis hin zum Kulinarischen. Bucheckern-Öl ist eine Delikatesse,
konnten die Gäste im „Selbsttest“ feststellen; aus Buchenholz gefertigte Schablonen für Töpfchen zum Aussäen und später in die Erde versenken – Klasse.
Oder: Kennen Sie Horst Buchholz? Oder die Familie Buchholz? D. E. sagt Ihnen, was dahintersteht und bleibt weiter am Wald und besonders an der Buche dran. Einige, die seine Begeisterung teilen, haben den Verein aufBuchen e.V. gegründet und einen Platz gefunden, wo Buchenpflanzungen vom Förster begrüßt werden, ja auch der Naturierung der Rieselfelder dienen. Schauen Sie doch mal ins Internet bei aufbuchen.de. Vielleicht fangen Sie ja Feuer. Bis Ende Oktober können Sie die Ausstellung im Amtshaus besuchen. Tun Sie es im Namen der Buche.
Text und Bild: Renate Enneper
Wir begegnen ihm öfter. Im Bildungsverein, beim Wahlforum und dem Neujahrsempfang der Vereine, am Stand der Linken, wenn die Buchholzer Festtage steigen. Vor einem Jahr trafen wir ihn bei Hilde, unserer 100-jährigen Freundin, die mittlerweile 101 ist. Da ist er mit seinen 42 doch ein junger Spund! Erst recht, wenn er hoch zu Ross mit dem Fahrrad anrollt.
Die Podiumsdiskussion mit Stefan Liebich am 30.09.14 im Nachbarschaftszentrum von Französisch Buchholz kehrte eine andere gute Seite des Bundestagsabgeordneten hervor: sein Talent, einen modernen Politikstil zu entwickeln.
Soll sich Deutschland an militärischen Auslandseinsätzen beteiligen? So fragte Frieder Bubl, Vorsitzender von Nord-Licht, stellvertretend für die Besucher. Vor einigen Jahren wäre ein glattes Nein die Antwort gewesen. Und eine riesige Mehrheit der Bevölkerung will auch heute kein militärisches Eingreifen, stellt Stefan Liebich fest. Aber unter dem Druck einer Organisation von Terroristen, die expansiv die Welt verändern will, und sich Islamischer Staat nennt (was sie nicht ist, aber werden möchte), kommen u. U. auch andere Optionen in Frage. Keinesfalls sollte eingegriffen werden, wenn kein UN-Mandat vorliegt. Keinesfalls sollten Waffen in Krisengebiete geliefert werden…
Die Diskussion war lebhaft, und wenn sich Widerspruch auftat, erläuterte Liebich noch mal seine Position, auf Übereinstimmung pochte er nicht.
Natürlich kam die Rede auch auf Pankow. In diesem Berliner Bezirk hat er sein Direktmandat geholt, hier wohnt er und kennt die Probleme genauestens. Zum Beispiel den angespannten Wohnungsmarkt. Da zitiert er auch mal einen Politiker von der anderen Seite: „Der beste Mieterschutz ist eine pflegliche Behandlung der Investoren.“ Was für ein Zynismus macht sich da breit.
Mitzudenken waren an diesem letzten Septemberabend viele weitreichende Probleme, dennoch blieben alle entspannt. Stefan Liebich redet auch zu 40 Leuten so, als säße er bei einem Glas Tee mit Freunden im Wohnzimmer. Von diesem deutschen Politiker wird noch zu hören sein.
…nicht immer. Aber der Abend im Amtshaus am 27. Juni ganz bestimmt. Wieder ein Freitag, wieder ein Kultur- und Bildungsangebot, das sich sehen (und hören) lassen konnte.
Das gemeinsame Singen, ein Highlight unter den Veranstaltungen
schon im vorigen Jahr, machte aus Zuhörern Sängerinnen und Sänger. Der Konzertchor der Berliner Pädagogen unter Leitung von Thomas Lange, vertreten durch Peter Aderhold an diesem Abend, stellte mit
Gesang, Gedichten und Plauderei ein mitreißendes Programm auf die Beine:
Wir im Publikum begegneten einer alten Bekannten, dem Ännchen von Tharau, und betrachteten Unsre Heimat… An wahrer Freundschaft kann keiner vorbei und wenn erst die Liebe brennt:
Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß. Die Gedichte u. a. von
Heinz Erhardt, Bertolt Brecht und Heinrich Heine – witzig, treffend, zeitlos. Viele Lacher auch bei den verballhornten Liedern: Die Getränke sind frei,
Zehn böse Autofahrer. Alles zum lauthals Mitsingen, denn die Liedtexte lagen jedem vor, der Amtshauschor unterstützte. Und die „Solis“ der Mitglieder des Konzertchores – einfach
wunderbar.
Renate & Detlev Enneper
(Text & Bild)
Friedensgrüße aus Französisch Buchholz
Im Sportjugendzentrum in der Blankenfelder Straße traf am 21.05.2014 zusammen, was sonst kaum aufeinander trifft. Der Rabbiner aus der Jüdischen Gemeinde Berlin, der Imam von der Moschee in
Heinersdorf, der evangelische Pfarrer und der katholische Pfarrer von Buchholz. Sie hielten Podiumsvorträge und waren im Gespräch mit mehr als 100 am Thema „Religion und Gesellschaft“ interessierten
Bürgern. Eingeladen hatte der Bildungsverein Nord-Licht.
Dieter Klengel, Vorstandsmitglied des Vereins; moderierte und stellte die Fragen. Die Vertreter der drei Hauptreligionen gaben die Antworten. Alles ging streng paritätisch und ohne Aufgeregtheiten
zu.
Frage 1 zum Beispiel: Woher nehmen Sie die Überzeugung, dass Religion gebraucht wird?
Die Gemeinsamkeiten der Religionen spielten im Verlauf der Diskussion eine große Rolle: ihr monotheistischer Charakter, ihre Liebe zum Menschen, der nach Ebenbürtigkeit mit seinem Gott strebt, die
Friedensliebe. Wer sagt, wie in der Aussprache geschehen, Religion setze Menschen auch unter Druck und schränke ihre Freiheit ein, bekommt mit interessanten Argumenten zu hören, dass der Glaube die
Freiheit des Menschen erst ermöglicht. Keiner kann aber übersehen, dass Religion und Kirche auch ein Machtfaktor sind und im Namen Gottes nicht nur Gutes geschieht.
Die Religionsvertreter auf dem Podium – Rabbiner Alter, Imam Arif, Pfarrer König und Pfarrer Monn – haben das, was ihnen wichtig war, in anschaulichen Glaubenssätzen rübergebracht und, wenn es sich ergab, bewegend ihren eigenen Weg zur Religion geschildert. Ein bisschen Predigt war auch schon dabei. Und die Pfarrer haben mit Ja votiert, als die abschließende Frage kam: Könnten Sie sich vorstellen, dass ein ökumenischer Gottesdienst in den Mauern der evangelischen oder katholischen Kirche stattfindet?
Renate & Detlev Enneper
Text & Foto/Collagen
Buchlesung mit der Autorin Daniela Dahn
„Wir sind der Staat! –
Warum Volk sein nicht genügt“
Am 2. April 2014 war die Journalistin und Autorin Daniela Dahn zu Gast in unserem Verein. Im Nachbarschaftszentrum Amtshaus las sie aus ihrem Buch "Wir sind der
Staat!-Warum Volk sein nicht genügt"
Über 30 Gäste waren der Einladung gefolgt und nutzen die Gelegenheit, mit der Autorin ins Gespräch zu kommen. Was besitzt der Staat und was ist Privateigentum? Gemeineigentum statt Privateigentum -
wie soll das gehen? Das waren Fragen, die im Anschluss an den Vortrag von Frau Dahn gestellt wurden und zu denen sich eine lebhafte Diskussion entwickelte.
Selbst nach Ende der Veranstaltung wurde in kleinen Kreisen noch weiter diskutiert.
Tango Argentino in Französisch-Buchholz
Sinnlich, gefühlvoll und elegant ...
so empfinden wir Tango. Viele Gäste waren gekommen, dem Rhythmus beim Tanzen Ausdruck zu verleihen. Der Tanzlehrer Augusto Gonzales Salvo mit Partnerin Monika Schmidt und das Turniertanzpaar Vittorio Pettinato & Dr.Sigrid Lomsky zeigten Proben ihres Könnens und führten uns einfühlsam in die ersten Schritte ein.
21.02.2014
Ein begeisternder
Erich Kästner
Abend
mit Marlis und Wolfgang Helfritsch in Begleitung
von Manfred Rosenberg
(Generalmusikdirektor a.D., ehem.Leiter des DEFA-Symphonie-Orchesters)
24.01.2014