Unser am 21.03.2012 von zehn engagierten Buchholzern gegründeter Verein "Nord-Licht" hat das Anliegen, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern aus dem Nordosten Berlins Veranstaltungen zu Kultur, Bildung, Politik und Wissenschaft durchzuführen.
Die bisher organisierten Veranstaltungen haben einen reges Interesse gefunden und die Zahl unserer Mitglieder und Interessenten wachsen lassen. Impressionen vermittelt die Bildergalerie. Wir stellen uns dem Anspruch, mit kulturellen Veranstaltungen verschiedener Genre, einschließlich Tanz- und Singeabenden, ein interessiertes Publikum zu erreichen. Darüber hinaus werden wir uns weiterhin mit aktuellen Themen zu Demokratie und Bürgerrechten, Humanismus und Toleranz, Religion und Gesellschaft sowie dem Klimaschutz beschäftigen. Künstler, Autoren und Experten unterschiedlichster Fach- und Wissensgebiete sind ebenso wie interessierte Bürger gern gesehene Gäste.
Unsere Aktivitäten finden Sie im aktuellen Veranstaltungsplan.
Da wir aktuell keine Veranstaltungen anbieten können, möchten wir mit folgenden GEDANKEN zur ZEIT und künstlerischen Beiträgen unserer Satzung auch in dieser schwierigen Zeit gerecht werden.
Lebenslanges Lernen und ein Leben mit Corona
von Dr. Michael Geiger, Erkenntnistheoretiker, Unternehmer, Sozialarbeiter und Teilnehmer an einigen unserer Veranstaltungen.
Auch Nord Licht e.V. im Teillockdown.
Jeder Einzelne ist betroffen. Genauso wie Betriebe, Schulen, Kitas, Organisationen und natürlich auch Vereine.
Jeder geht auf seine eigene Weise damit um: Mit viel Emotionen, sachlich, gelangweilt, genervt
oder auch ganz anders.
Wer ein Hobby hat ist fein raus.
Unser Vereinsmitglied Karin hat sich mit Farben und künstlerischem Talent auf ihre Weise mit dem Virus auseinandergesetzt.
In dieser Zeit bedeutet „negativ“ zu sein tatsächlich ja etwas Positives.
Abstand halten, Mund- und Nasenschutz und Hygiene sind wichtig, beeinträchtigen aber nicht die Kreativität,
was Karins Farbexperimente belegen:
Farbe mit Bügeleisen
Farbe mit Föhn
Mit dem nächsten unbeschwerten Sommer
rechnen wir ganz fest!
Geschichtsvergessener Verwaltungsvandalismus
Wer sich nicht unmittelbar vor Ort mit dem Abriss der historischen Gräbermauer auf dem landeseigenen Friedhof IX in Französisch Buchholz konfrontiert sah und an ersten spontanen
Protesten teilnahm, wurde durch Presse-artikel, u.a. der Berliner Zeitung, darauf aufmerksam.
Laut Berliner Zeitung v. 27.11.20 hat das Bezirksamt Pankow ohne Ankündigung bzw. Bürgerinformation die nördliche Begrenzungsmauer mit historischen Erbbegräbnissen abreißen
lassen. Die Mauer habe gemäß Auskunft des Leiters Grünflächenamt Pankow, Herr Johnke, schon länger Probleme bereitet. Gemäß Gutachten vom April gab es zwei Optionen: die
Sperrung der angrenzenden Straße oder den Rückbau der nicht denkmalgeschützten Grabmale. „Es entstand unmittelbarer Handlungsdruck“, sagt Johnke. Aus Geldmangel sei nur ein Rückbau infrage
gekommen, nicht aber eine kleinteilige Sicherung. Es sei nicht erkennbar gewesen, dass es an den Gräbern ein „lebendiges Interesse“ gegeben habe, so Johnke weiter.
Dass dieses lebendige Interesse an unserem Stadtteil lebt, kommt Dank Ortsinitiative u.a. der ev. Kirche, der Orts-chronistin und des Bürgervereins zum Ausdruck, in deren Ergebnis durch das
Bezirksamt ein vorläufiger Baustopp erreicht wurde.
Auch NordLicht e.V. fragt, wie in dieser Stadt LEBENDIGES INTERESSE definiert und Identität stiftende historische Zeugnisse behandelt werden. Das Bild
zeigt mit Stand v. 27.11.20 die Reste der Mauer mit dem Kolonistengrab der Familie Chatron.
Wir erinnern an die feierliche Rückbenennung des Stadtteils 1999 in Französisch Buchholz nach 86 Jahren. Auf der Gedenktafel zur Wiederbenennung heißt es:
„Im Bewusstsein unserer deutsch-französischen Tradition eines fruchtbaren Zusammenwirkens in Toleranz und
gegenseitiger Achtung steht dieser Name für das Verbindende, das Historische und das Neue.“ (1)
Unser seit 1871 bestehender Friedhof besitzt zahlreiche alten Gräber eingewanderter Hugenottenfamilien wie Chatron, Matthieu und Guyot einschließlich Inschriften, die
interessante Bezüge zur Tradition des Ortsteils herstellen.
Da die letzte Ruhestätte dem Friedhofszwang unterliegt, ist der Friedhof für viele ein Ort der Erinnerung, der bis letzte Woche hier auf wunderbare Weise mit der lokalen Geschichte verknüpft
war.
Auch aus diesem Grund unterstützen wir alle Aktivitäten zur Wiederherstellung der Grabstätten und fordern Konse-quenzen aus diesem Verwaltungsvandalismus im Bezirksamt.
Quelle: (1) Werner Gahrig: Hugenotten in Berlin und Brandenburg. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2005, S. 221.
Bild und Text: H²O - NordLicht e.V.